Gemeinde Neuschönau

Künstlerdorf Waldhäuser

...zeitlose Bleibe für die Seele

Tausend Meter über dem Meeresspiegel und mit einem herrlichen Blick bis zu den Alpen, so erstreckt sich Waldhäuser als höchstes Bergdorf im Bayerischen Wald. Als "magischer" Ort hat Waldhäuser schon immer Naturliebhaber, Feingeister und Künstler in seinen Bann gezogen.

Als erster Maler schlug 1906 Reinhold Koeppel (*1887 †1950) aus Oschersleben in Sachsen, der sich als "Maler des Waldes" bezeichnete sein Domizil im alten Schulhaus von Waldhäuser auf. Zunächst zog er von dort unbekümmert weiter, doch schon im nächsten Sommer kam er wieder. Irgendetwas muss ihn auf unerklärliche Weise hierher, nach Waldhäuser zurück gezogen haben. So ging es nach ihm Hermann Erbe-Vogel, Alfred Kubin und Heinz Theuerjahr, so war es vor ihm Friedrich Nietzsche gegangen, der in Klingenbrunn geschrieben hatte:

"Wenn man nicht feste, ruhige Linien am Horizont seines Lebens hat, Gebirgs- und Waldlinien gleichsam, so wird der innerste Wille des Menschen ... unruhig, zerstreut und begehrlich ..."

Koeppel und die anderen brauchten diese "festen und ruhigen Linien am Horizont ihres Lebens". Der Wald wurde ihnen zur zweiten Heimat. Zu Koeppels Werken gehören grandiose Waldbilder wie das Altarbild Maria im Walde, Windbrüche und Waldinneres aber insbesondere auch Bilder von den Menschen im Bayerischen Wald und ihrem harten Leben wie z.B. Holzhauerportraits und Holzhauer beim Arbeiten.

Der Maler und Bildhauer Heinz Theuerjahr (*1913 †1991) aus Stolp in Pommern kam 1940 auf seinen Wanderjahren zu Koeppel nach Waldhäuser. Und auch er hat sich in der Einsamkeit des Bergdorfes niedergelassen, eine Einheimische geheiratet und 50 Jahre lang seine Vorstellung von Kunst gelebt. Er beschäftigte sich fast ausschließlich mit Tieren und der Reduktion auf das Wesentliche. Vierzehn Mal musste er nach Afrika aufbrechen, um über die Tierwelt und die archaischen Formen Ägyptens zu seiner Aussage der großen einfachen Form zu finden. Der Freundeskreis Heinz Theuerjahr e.V. hat am Ort seines Schaffens die "Arche Theuerjahr" geschaffen, mit Galerie, Galerieladen und einem beeindruckenden frei begehbaren Tier-Skulpturengarten. Von der Arche Theuerjahr führt der Archepfad zur Glasarche im Waldmeer Europas.

Heute lebt der Künstler Hajo Blach (*1943) in Waldhäuser. Seine Bilder erzählen von den sanften Hügeln des großen Waldes. Jedoch reizt ihn nicht die liebliche Abbildung des trauten Waldes, sondern der stetige Wandel der Tages- und Jahreszeiten, die momentanen Stimmungen zwischen Sonnen -aufgang und -untergang, im Sturm, im Föhn und im Sterben. Diese Fähigkeit, einen augenblicklich erlebten Eindruck einzufangen, malerisch umzusetzen und weiterzugeben, ist das Beeindruckende auf den Bildern von Hajo Blach.

Weitere Infos zum Bergdorf Waldhäuser erhalten sie auf den Internetseiten der Interessensgemeinschaft Waldhäuser.